Kreditkarten für Kinder

comdirect Visa Debit Card

Bei der comdirect (eine Marke der Commerzbank) erhalten Kinder und Jugendliche bereits schon ab 7 Jahre ein Kinder-Girokonto, das bis zum 18.Lebensjahr ohne Kontoführungsgebühr ist. Bei diesem sog. „Junior Giro“ ist eine Visa Debit Card enthalten, die genau wie eine Prepaid Kreditkarte funktioniert. Nur das Geld, das auf dem Girokonto auch vorhanden ist, kann mit der Visa Debit genutzt werden. Eine Verschuldung ist nicht möglich, da die Bank keinen Dispokredit auf dem Girokonto einräumt. Das geht erst ab 18 Jahre (Volljährigkeit).

Zum Girokonto erhalten Jugendliche neben der Visa Card weitere nützliche Funktionen wie eine eigene Banking-App. Auch die Anbindung des Kontos an Apple-Pay wie auch GooglePay ist möglich.

Die Eröffnung des Girokontos erfolgt durch die Eltern bzw. wenn nur ein Elternteil sorgeberechtigt ist, dann dieser Elternteil. Das Girokonto wird auf den Namen des Kindes eröffnet und die Eltern erhalten Zugriff und Einsicht zum Girokonto.

Kreditkarten für Jugendliche: die Rahmenbedingungen

Ob Kinder tatsächlich eine Kreditkarte benötigen, darüber ließe sich trefflich streiten. Dass Master- und VISA-Card auch für Minderjährige angeboten werden, legt zumindest nahe, dass Interesse besteht. Aufseiten der Eltern, damit der Nachwuchs so früh wie möglich moderne Zahlungswege kennenlernt. Und ganz sicher auch seitens der Banken, die mit den Kinderkreditkarten einen ersten Anker auswerfen, mit dem sie junge Kunden an sich binden. Doch Vorsicht: Nicht jede Offerte hält was sie verspricht. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfale mahnte jüngst vor einer möglichen Schuldenfalle.

So kann es bei einigen der als Prepaid-Kreditkarte angebotenen Produkte durchaus passieren, dass die Jungen und Mädchen Schulden machen. Darf eigentlich nicht sein, weil Kredite an Kinder schlichtweg verboten sind. Passiert aber, weil manchmal kein Prepaid drin ist, wo Prepaid draufsteht. Heißt im Klartext: Es gilt nicht das Guthabenprinzip, wonach nur ausgegeben werden kann, was eingezahlt wurde. Stattdessen gibt es ein flexibles Limit, das durchaus überzogen werden kann, wie bei einer regulären Kreditkarte. Zwei Banken haben bereits eine Unterlassungserklärung abgegeben. Sie werden künftig nicht mehr mit dem Begriff „prepaid“ arbeiten.

Doch aus der Tatsache, dass Kinder mit ihren Karten in die roten Zahlen rutschen können, ergibt sich noch ein zweites Problem: die Sollzinsen. Aber: Derlei Ansprüche sind nicht rechtes. „Das gilt insbesondere, wenn die Karte auf das Kind ausgestellt und zusätzlich das Referenzkonto, von dem sie aufgeladen wird, dem Kind gehört“, so Markus Heck von der Verbraucherzentrale NRW.

Eltern sind also gut beraten, sich genauestens zu informieren, was es mit der Kinder-Kreditkarte auf sich hat. Verbraucherschützer raten, sich notfalls schriftlich geben zu lassen, dass die Karte nicht überzogen werden kann – sofern die Bedingungen keine klare Aussage dazu treffen. Ebenfalls berücksichtigt werden müssen die Kosten für die Karte, also vor allem die Jahresgebühr. Dann kann eine Prepaid Kreditkarte all ihre Vorzüge ausspielen, von denen im Übrigen auch die Verbraucherzentralen und die Stiftung Warentest überzeugt sind. Dazu zählt zum Beispiel, dass im Falle eines Diebstahls oder bei Skimming-Attacken immer nur das vorhandene Guthaben erbeutet wird.